Wirtschaftsmagazin für die frauenärztliche Praxis 5/2024

PRAXIS Digital

Dokumentation Kollege KI erstellt elektronischen Arztbrief

Im Universitätsklinikum Hamburg-­ Eppendorf ist die Einführung des KI Sprachmodells „ARGO“ gestartet, das Ärztinnen und Ärzten bei der Erstellung von Arztbriefen unterstützt. Der Einsatz des Sprachmodells soll die Pa tientenversorgung weiter verbessern und die Mitarbeitenden im klinischen Alltag entlasten. Im Fokus des neu entwickelten Large-Language-Modells (LLM) steht die KI-generierte Unterstützung bei der Erstel lung der Epikrise in Arztbriefen am Ende eines stationären Patientenaufenthalts, in der neben dem Aufnahmegrund auch Be handlungsverlauf und -entscheidungen er

läutert werden. Auf Basis der gebündelten Informationen, die „ARGO“ gelernt hat und aus dem aktuellen Patientenfall erhält, kann das Modell den Entwurf der Epi krise erstellen, der dann von der behan delnden Ärztin bzw. dem Arzt weiter an gepasst werden und den vorgeschriebenen stationären Freigabeprozess durchlaufen kann. Das neue KI-Sprachmodell ist nach einer Testphase im Live-Betrieb und wird sukzessive den Kliniken im Uniklinikum zur Verfügung gestellt. Entwickelt wurde „ARGO“ von der gemeinnützigen UKE Tochtergesellschaft „Innovative Digitale Medizin“ (IDM gGmbH). Quelle: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)

Opt-out-Verfahren ePA Erste Krankenkassen schreiben Versicherte an Die gesetzlichen Krankenkassen werden in den kom menden Wochen ihre Mitglieder über die elektronische Patientenakte (ePA) ab 2025 informieren. Die ersten haben damit bereits begonnen. Die Versicherten haben dann sechs Wochen Zeit zu widersprechen, falls sie keine ePA wünschen. Ab dem 15. Januar 2025 stellen die Krankenkassen ihren Versicherten automatisch eine ePA bereit, sofern diese nicht widersprochen haben. Dieses Opt-out-Verfahren schreibt der Gesetz geber vor. Die ePA ist eine Akte der Versicherten. Sie bestimmen, ob sie diese Möglichkeit nutzen möchten und welche Daten darin gespeichert werden sollen. Auch haben sie die Möglichkeit, Dokumente auszu blenden oder festzulegen, dass eine bestimmte Praxis oder Apotheke die ePA nicht nutzen darf. Die Krankenkassen sind gesetzlich dazu ver pflichtet, ihre Versicherten ausführlich über die ePA zu informieren, etwa über ihre Funktionsweise, die Nutzungsmöglichkeiten, die Datenverarbeitung und den Datenschutz. Sie sind erster Ansprechpartner bei allen Fragen, die Versicherte im Zusammenhang mit der ePA haben. Während die Krankenkassen bereits aktiv werden müssen, ist für die Praxen noch etwas Zeit. Zunächst starten Ärztinnen und Ärzte nach Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit am 15. Januar 2025 in den Modellregionen Franken und Hamburg. Die Pilotphase dauert vier Wochen. Verlaufen die Tests reibungslos, soll der bundesweite Rollout erfolgen. Als Starttermin strebt das Bundesministerium den 15. Februar 2025 an.

Telemedizin Den Ausbau fördern

Es brauche mehr Planungssicherheit für Digital-Health-Unterneh men, um eine zukunftsfähige Versorgung ausbauen zu können.

Unternehmen, damit sie auch künftig die Grundlage für ein innovatives Gesundheitssystem legen können. Diese Planungs sicherheit umfasse beispiels weise klare Vergütungsmecha nismen für Telemedizin, die Möglichkeit, über telemedizini sche Leistungen zu informieren und den Anschluss an die di gitale Infrastruktur. Telemedi zinische Angebote sollten z.B. auch außerhalb der üblichen ärztlichen Sprechzeiten ange boten werden dürfen. Quelle: Spitzenverband Digitale Gesundheits versorgung (SVDGV)

Telemedizin kann die medizini schen Angebote vor Ort sinn voll ergänzen, weil sie vielfälti ge Einsatzmöglichkeiten biete, so der Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung. Schon jetzt zeigten laufende Projekte, wie Videosprechstunden und vor Ort-Behandlungen gut in einandergreifen können. Mit dem Digitalgesetz (DigiG) wur den bereits wichtige Weichen gestellt, um Telemedizin brei ter in die Versorgungspraxis zu integrieren. Es brauche aber gleichzeitig mehr Planungs sicherheit für Digital-Health

Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung

BILD(ER): KATE3155, SOFTACHKA – SHUTTERSTOCK

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