Wirtschaftsmagazin für die frauenärztliche Praxis 5/2024

WIRTSCHAFT

Abrechnungs-Controlling

Die meisten Leser haben – ebenso wie der Verfasser des Beitrags – primär ihren Beruf gewählt, um Patienten zu behandeln. Die Inhalte eines notwen digen Leistungs-Controllings für die eigene Praxis werden in der ärztlichen Weiterbildung kaum vermittelt. Welche Kenngrößen sollten Sie daher sinnvollerweise im Blick haben? Die nebenstehende Infobox gibt dazu einen Überblick in Form einer Check liste. Diese ist je nach der Konstella tion der eigenen Praxis anzupassen. Durch einen regelmäßigen Check die ser Parameter lassen sich für die Praxis sinnvolle Strategien definieren, z.B.: bei Plausibilitätsproblematiken • Sollten bei großen Praxen mit Plau sibilitätsproblemen Patienten ver mehrt in Selektivverträge, wie z.B. die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV), eingeschrieben werden? Und wenn ja, wie viele Patienten? • Kann die abgerechnete Leistungs menge in Bereichen mit einem ge ringen Umsatz pro Minute Prüf zeit ohne allzu nachteiligen Effekt auf den Umsatz reduziert werden? bei Budgetüberschreitungen • hausärztlicher Bereich: Welche extrabudgetären Leistungsbereiche können ausgebaut werden? • fachärztlicher Bereich: Werden die Möglichkeiten des Hausarztvermitt lungsfalls bzw. der offenen Sprech stunde vollumfänglich genutzt?

Übersicht über die relevanten Steuerungsgrößen

1. Entwicklung im aktuellen Quartal vs. Vorquartal bzw. Vorjahresquartal Kenngrößen Check der • Fallzahlen vs. Fachgruppe • abgerechneten Leistungsmenge • abgerechneten Leistungsmenge im Vergleich zum Tätigkeitsumfang bzw. zu den Tätigkeitsumfängen • Budgetauslastung – Unter- bzw. Überschreitung, ggf. hausärztlich und fachärztlich • extrabudgetär vergüteten Leistungen Betrachtung • für einzelne Ärzte/Fachgruppen • für Nebenbetriebsstätten/Zweigpraxen • für die gesamte Praxis, hier zusätzlich - Kooperationsgrad (bei Berufsausübungsgemeinschaften) - voraussichtlich erwirtschafteter Umsatz - Soll-Ist-Vergleich mit dem geplanten Ziel- bzw. Mindestumsatz 2. Leistungs-Controlling im aktuellen Quartal • Potenziale umsatzrelevanter Leistungen* • Risiken (Prüfprävention) - Check der Tages- oder Quartalsprüfzeit  Aufgreifkriterien für Plausibilitätsprüfungen - Check der abgerechneten Leistungen bzw. Leistungsgruppen > 1,5- bzw. 2-fache des Fachgruppendurchschnitts  Aufgreifkriterium für Wirtschaftlichkeitsprüfungen - Check der Diagnosen für Leistungen mit Indikations- bzw. explizitem Diagnosebezug

Dr. med. Georg Lübben Vorstand AAC Praxisberatung AG Am Treptower Park 75, 12435 Berlin 030-22 44 523-0 www.aac-ag.de

Mit dem AAC-Praxisnavigator ® steht eine für Arzt und MFA intuitiv zu bedienende Controlling-Software zur Verfügung. So kann die Abrechnung während des laufenden Quartals über Potenzial-, Fehler- und Hin weislisten sowie Übersichten der Kenngrößen in kleinen Arbeitseinheiten quasi nebenbei bearbeitet und gesteuert werden. Ein einfaches Farbschema unterstützt dabei den Bearbeitungsprozess. Der Stress zum Quartalsende ent

 Sind qualifizierende Diagnosen kodiert worden? - Check der Diagnosesicherheit je nach Leistung

*Diese sind fachgruppenspezifisch. Beispielhaft seien genannt: • Hausärztlicher Versorgungsbereich: Gespräche, Chronikerpauschalen, Geriatrie, Heimbesuchsleistungen, Psychosomatik • Orthopädie: Komplexe, Akupunktur, Psychosomatik, ambulante Operationen • Neurologie und Psychiatrie: Gespräche, Betreuungsleistungen

fällt, die Abrechnungsqualität verbessert sich spürbar bereits nach zwei Quartalen. Die freiwerdende Arbeitszeit kann für die Patientenversorgung eingesetzt werden. Weitere Informationen finden Sie unter www.aac-ag.de/leistungen/abrechnung

BILD(ER): GANNVECTOR – SHUTTERSTOCK

14

Wirtschafts magazin für die frauenärztliche Praxis 5/2024

Made with FlippingBook - Online catalogs